Hauptversammlung JV Münsingen
Rückblick und Ausblick des KJM
Gut besucht war die Hauptversammlung der Jägervereinigung Münsingen am 12. April 2024 in der Zehntscheuer in Münsingen.
In seinem Bericht ließ Martin Balz das letzte Jagdjahr kurz Revue passieren. Das Rotwild ist in Baden-Württemberg in seiner genetischen Vielfalt bedroht, erste Degenerationen, wie verkürzte Unterkiefer, wurden bereits dokumentiert. Das Auerwild im Schwarzwald erfuhr dieses Frühjahr einen minimalen Aufwärtstrend, ist aber noch lange nicht durch eine stabile Population gerettet. Dagegen sind Großraubtiere wie Wolf und Luchs auf dem Vormarsch. Dabei wird das Auswilderungsprojekt beim Luchs vom LJV unterstützt.
Seit Mitte März 2023 ist die JV in Sachen Drohnen und Kitzrettung bestens ausgestattet, so dass hoffentlich alle Anfragen in diesem Jahr bedient werden können. Der Schießstand im Reiselwald ist nach wie vor durch verschiedene Jagdschulen gut gebucht. Für das Keilerschießen gibt es jetzt ein neues komfortableres Buchungssystem. Die Hütte am Wurfscheibenstand hat durch einen Pelletofen und eine gemütliche Inneneinrichtung an Aufenthaltsqualität gewonnen und sich zur Jagdhütte gemausert. Die Termine des Lernort Natur sind gefragt und erfreuen sich eines wachsenden Engagements.
„Zwischen Forst und Jägerschaft zieht sich ein meist tiefer Spalt, der keiner Seite etwas bringt. Im Zuge des dringend notwendigen Waldumbaus ist jedoch mehr Kommunikation wünschenswert, denn Klima und Wald werden uns weit über die Jagd hinaus beschäftigen“, so Balz Einschätzung, der diesen Spalt in seiner JV gerne über sogenannte Runde Tische schließen möchte.
Grußworte und Spende
Cindy Holmberg, stellvertretende Fraktionsvorsitzende (Grüne), freute sich, auch dieses Jahr wieder ein paar Wort an die Jägerschaft richten zu dürfen. Sie wirbt für weniger Flächenverbrauch und für ein Umdenken sowie den dringend notwendigen Wandel, womit sie bei den Jägern auf offene Ohren stößt. Die Vereinfachungen für die Genehmigungen beim Drohnenflug zur Kitzrettung schreibt sie sich zusammen mit weiteren Abgeordneten wie Reinhold Pix und Sarah Schweizer mit auf ihre Fahne. (Da hast du mehr Wissen, gerne noch ergänzen!)
Münsingens Bürgermeister Mike Münzig offenbarte sich und erklärte, dass er für die Rotwild-Herausforderung bereit wäre und sich das Wappentier Baden-Württembergs sehr wohl auf den 6.400 Quadratmetern Offenland auf dem früheren Truppenübungsplatz in Münsingen, jetzt Biospärengebiet, vorstellen kann. „Hier ist die Ruhe zu hören und ich bezeichne unsere Landschaft gerne als Schwäbische Serengeti“, bekennt sich Münzig.
Über eine Spende der Jägervereinigung für die Hallenbadsanierung in Höhe von 2.500 Euro freute sich Münzig riesig. Seine Rückendeckung sowie die Vereinsförderung für die Schießstandsanierung haben ihm die Jäger der JV Münsingen nicht vergessen. Als kleines Dankeschön bietet Münzig Interessierten einen Blick hinter die Kulissen der Hallenbadsanierung an.
Ehrungen
Für 50 Jahre Mitgliedschaft wurde Kurt Deuschle aus Bad Urach geehrt.
25 Jahre Mitglied sind Sonja Engst aus Eglingen, Tina Randrianarisoa aus Dusslingen und Hans Mezger aus Hayingen.
Die LJV-Ehrennadel in Bronze erhielten Helmut Herbst aus Hohenstein und Lukas Rehm aus Dapfen für ihre Verdienste.
Als Auszeichnung für besondere und langjährige Verdienste ging die LJV-Ehrennadel in Gold an den stellvertretenden KJM Franz Motzke aus Apfelstetten und an den langjährigen Schießobmann Armin Schnurnberger aus Buttenhausen. Beide Nadeln überreichte Bezirksjägermeisterin Katrin Schuler.
Wahlen
Als neuer stellvertretender KJM wurde Peter Ruoss einstimmig von den anwesenden Mitgliedern gewählt.
Der restliche Vorstand und der erweiterte Vorstand wurden jeweils in ihren Ämtern bestätigt.